Im Herbst 2014 gingen nach 10 Jahren Umbauzeit die Arbeiten an der kleinen ehemaligen Dorfschule in einem idyllischen oberbayrischen Dorf an der Donau zu Ende. Auf den Grundmauern eines mittelalterlichen Klosters wurde um 1870 ein Schulgebäude in der kleinen Gemeinde nahe Ingolstadt errichtet. Die geburtenstarken Jahrgänge um 1960 erforderten den Bau einer neuen und größeren Schule, so dass das Gebäude nur noch teilweise als Wohnung eines alten Ehepaares genutzt wurde und keine Instandhaltungsmaßnahmen mehr erfuhr.

So erwarb es der heutige Eigentümer und machte sich unter fachkundiger Beratung von Statikern sowie meines Know-hows an eine umfassende Bestandsanalyse und Restaurierungsplanung. Es folgten 10 Jahre Arbeit, die weitgehend in Eigenregie erfolgte.

Nach dem Ankauf begannen schon bald konkrete Planungen, wie dieses Dornröschen wieder zu neuem Leben erweckt werden könne. Neben der Substanzerhaltung und vor einer energetischen Sanierung stand zunächst vor allem eine Kernsanierung im Vordergrund. Da da Objekt nicht unter Denkmalschutz stand, wurden aufgrund der für Wohnzwecke weniger geeigneten Raumaufteilung zahlreiche Wände entfernt und eine moderne Raumgestaltung geschaffen.

Das Mauerwerk wurde freigelegt und alle Fenster erneuert; die Ziegel wurden mit Mineralverfestiger getränkt und stabilisiert.

Da das bis auf einen Rübenkeller nicht unterkellerte Gebäude nur auf Donauschwemmsand steht, wurden die Böden etwa einen halben Meter tief ausgehoben und eine Bodenplatte betoniert, die mit mineralischer Dichtschlämme geschützt wurde. Darauf konnten Wärmedämmstoffe aufgebracht werden und sämtliche Versorgungsleitungen neu verlegt werden. Dann endlich wurde der Estrich eingebracht. 

Nun konnten die Wände mit den neuen Fenstern verputzt werden, der Tankraum eingerichtet, ein neuer Treppenaufgang betoniert werden und das Obergeschoss in Angriff genommen werden. Dort wurde zunächst eine Ausgleichsschüttung eingebracht, um den sehr unebenen Untergrund zu nivellieren. Dann konnten die laut Bauplan vorgegebenen Mauerverläufe festgelegt werden. 

Bald nahm das OG nahm konkrete Formen an.  Unmengen Dämmstoffe wurden verlegt und sämtliche Vor- und Rücklaufleitungen für Wasser sowie Heizung installiert. Dabei wurde auf Kunststoffrohre aus Rautitan zurückgegriffen. Die Verlegung der Fußbodenheizung gestaltete sich bei winterlichen Temperaturen nicht immer einfach, konnte aber beizeiten abgeschlossen werden, so dass auch hier der Estrich verlegt werden konnte. Im Technikraum konnte die Heizkessel und Wasserversorgung angeschlossen werden.

Im Frühjahr wurde mit der Errichtung eines Anbaus auf der Südseite begonnen, der künftig den Eingangsbereich mit Garderobe aufnimmt. Der Treppenaufgang stellt fortan auch den Zugang zum Garten dar. Im OG wurde das Bad mit Kalziumsilikatplatten gedämmt und anschließend ein "Sternenhimmel" als Beleuchtung installiert.

Besonderes Augenmerk wurde dem einzigen und sehr kleinen Kellerraum zuteil, der früher als Kartoffel- und Rübenkeller genutzt wurde. Er hatte kaum Stehhöhe und konnte nur von der früheren Küche aus über eine Falltür erreicht werden. Dieser Zugang wurde zugemauert und eine neue Treppe im künftigen Esszimmerbereich gegossen. Dazu wurde das Gewölbe seitlch aufgesägt und abgestützt.

Der frühere Boden wurde ausgehoben und ca. 40cm tiefer gelegt, so dass Platz für einen neuen Rohbetonboden mit darauffolgenden Dämmschichten sowie Estrich entstand. Als neuen Bodenbelag wurden frühere Fliesen von ca. 1890 verwendet, die im bisherigen Eingangsflur verlegt und inzwischen unter mehreren Belägen versteckt waren. Die Altputze wurden entfernt und alle Ziegel mit Mineralverfestiger gestärkt; die Deckenzonen teils als Sichtmauerwerk belassen oder mit Sanierputz überzogen. Heute bietet der Raum ein gelungenes Ambiente und ist weit mehr als ein Lagerkeller!

Der bisherige Garten wurde in den letzten Jahren vor dem Erwerb praktisch nicht mehr bewirtschaftet. Während der Umbauarbeiten diente er überwiegend als Lagerareal für Schutt und Baustoffe. Nach weitestgehender Fertigstellung des Wohngebäudes wurde er freigeräumt, um Platz für einen Pool zu schaffen. Nach dem Ausheben und Gießen der Bodenplatte wurden die Außenmauern aus expandierten Formsteinen errichtet und mit Unmengen Armierungseisen versehen. Die Hohlkammern konnten dann mit Ortbeton vergossen und verdichtet werden. 

Inzwischen konnten wir auch die Außengestaltung mit Spezialpaneelen abschließen. Und für ein herrlich erfrischendes Bad war auch noch Zeit...

Fortsetzung folgt

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© Martin Hirsch Bausanierungen